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Probleme des Landes

Trotz der Aufwärtstendenz in Südafrika seit den Wahlen 1994 gibt es noch immer sehr grosse soziale Probleme. So werden Schwarze auch nach dem Ende der Apartheid meist immer noch weitaus schlechter bezahlt als Weisse. Grosse Teile der Bevölkerung leben in Townships ausserhalb der Städte. Dabei handelt es sich um Wohnviertel in denen, trotz positiver Entwicklung, der Lebensstandard auch heute noch sehr niedrig ist. Die Spanne zwischen armer und reicher Bevölkerung ist nach wie vor gross. Während die reichen Einwohner des Landes vorwiegend Weisse, mittlerweile aber auch zunehmend Schwarze, in abgeschlossenen Wohnsiedlungen leben, wohnt die Mehrzahl der Armen in den Townships und findet nur schwer Anschluss an die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten des südafrikanischen Staates. Aids ist trotz der Bemühungen seitens der Regierung weiterhin ein Hauptproblem. Ein weiteres grosses Problem ist die enorm hohe Kriminalitätsrate und die Brutalität der Verbrechen, die sich besonders in den grossen Städten manifestiert hat.

Kriminalität
In den letzten zehn Jahren gab es in Südafrika insgesamt 219’000 Mordfälle und 118’000 Fälle von Totschlag. Trotz ständiger Bemühungen der Regierung und der Polizei und sinkender Trends hat das Land eine der höchsten Verbrechensraten weltweit. Gemäss der letzten veröffentlichten Zahlen haben sich die Verbrechensraten allerdings in fast allen Bereichen, zum Teil dramatisch, reduziert. Die Mordrate ist um 2% gefallen und Vergewaltigungen sind um 1% zurückgegangen, allerdings stellen gerade diese Verbrechen nach wie vor eine grosse Bedrohung für die Bevölkerung dar, was dazu führt, dass gerade wohlhabende Südafrikaner in Vororte ziehen, um dort in abgesperrten und bewachten Wohnvierteln zu leben und die relative Sicherheit in diesen Gegenden geniessen zu können.

Die Gründe für die Kriminalität liegen hauptsächlich an den grossen sozialen Ungleichheiten und den extremen Gegensätzen von armen (meist schwarzen) und reichen Bürgern in den Städten Südafrikas. Wie erwähnt, hat sich die Kriminalitätsrate mit zunehmendem Erfolg verringert, was unter anderem auch an der immer stärker wachsenden schwarzen Mittelschicht liegt, durch die die Kluft zwischen Reich und Arm geringer wird. Da die Arbeitslosigkeit in der schwarzen Bevölkerungsgruppe aber immer noch besonders hoch ist und dort oft extreme Armut herrscht, sind auch überdurchschnittlich viele arme Menschen von Verbrechen betroffen. Neben dieser Entwicklung wird seit einigen Jahren die Polizei in allen Bereichen verstärkt und das aus New York bekannte Zero-Tolerance-Konzept wurde auch in Südafrika mit unterschiedlichem Erfolg übernommen. Dies bedeutet, dass auch kleine Straftaten mit hohen Strafmassnahmen geahndet werden.

Probleme des Landes

Homelands und Townships
Townships dienten während der Apartheid in Südafrika als Wohngegenden für die schwarze, die farbige oder die indische Bevölkerung. Sie konnten Ausmasse einer ganzen Stadt annehmen. Ein typisches Beispiel ist Soweto (South Western Townships), ein Stadtteil von Johannesburg in der Provinz Gauteng im nordöstlichen Teil des Landes.

Als Homelands wurden während der Apartheid die Stammesgebiete der Schwarzen in Südafrika bezeichnet, die von den weissen Apartheidführern abwertend Bantustans genannt wurden. Mit der Homeland-Politik sollten die Rassentrennung der Apartheid unter dem Motto der “separaten Entwicklung” auch territorial durchgesetzt werden. Homelands sollten formell unabhängige Staaten werden, deren Bewohnern die (Schein-) Unabhängigkeit zugestanden werden sollte. Die Homelands waren ökonomisch, finanziell und militärisch jedoch vollständig von Südafrika abhängig, de facto stellten sie lediglich vom übrigen Staatsgebiet abgetrennte Reservate dar. Von den zehn Homelands, die während der Apartheid installiert wurden, erhielten nur vier die Unabhängigkeit. Die Transkei wurde 1976 zuerst für quasi-unabhängig erklärt, ein Jahr später folgte Bophuthatswana, Venda 1979 und Ciskei 1981. Nach dem Ende des Apartheid-Regimes wurden die Homelands wieder in die Republik Südafrika in die neun neuen und umorganisierten Provinzen integriert.

Südafrika hat noch heute mit den Auswirkungen dieser getrennten Entwicklung zu kämpfen. Die Gebiete der ehemaligen Homelands sind am wenigsten entwickelt, haben die grössten Bevölkerungsdichten und das geringste Pro-Kopf-Einkommen.

Aids
Aids gilt als die “tickende Zeitbombe” Südafrikas. Im Jahr 2004 waren offiziellen Schätzungen zufolge etwa 21,5% der südafrikanischen Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren mit dem HI-Virus infiziert. Damit liegt die Quote international auf einem der vorderen Plätze nach Swasiland mit geschätzten 40%.

Diese Entwicklung und die weitere Ausbreitung der Krankheit haben dramatische demografische Folgen für das Land: die Lebenserwartung nahm in den letzten 15 Jahren um rund 20 Jahre ab, von knapp 65 Jahren auf 43 Jahre.

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Quellangaben

Einige Bilder und Texte stammen aus wikipedia